Die Freundin einer unerwartet und unter mysteriös Umständen verstorbenen Frau kommt hinter deren Doppelleben, findet Indizien dafür, dass sie ermordet wurde, und gerät durch die dreiste Art zu ermitteln selbst in Lebensgefahr. Davon und von einer Hand unüblicher Verdächtiger, die im schleswig-holsteinischen Flensburg ein bürgerliches Fassadenleben fristen, erzählt „Das geheime Leben meiner Freundin“. Es ist eine etwas biedere Mischung aus Kleinstadtkrimi mit komödiantischen Momenten, dem nie die Geheimnisse ausgehen. Der Film entstand nach dem Roman „Die Sonnenuhr oder Das geheime Leben meiner Freundin Roos“ des holländischen Schriftstellers Maarten ’t Hart, der auch hierzulande kein Unbekannter ist.
Die arbeitslos gewordene Mittvierzigerin Leonie Krüger wundert sich nicht wenig. Nie hätte sie damit gerechnet, dass Freundin Roos sie zur Alleinerbin machen würde. Aber noch weniger hätte sie vermutet, dass die Chemielaborantin so vermögend war. Ihre Wohnung ist vom Feinsten und in einem Tresor lagert ein Batzen Bargeld. Wie kann das sein? Hat sie gespielt, Geld erpresst oder sich in einem exklusiven Sadomaso-Club verkauft? Gemeinsam mit Fred, dem Freund von Roos, der von ihr nicht allzu viel zu wissen scheint, macht sich Leonie auf die Suche nach dem geheimnis-vollen Leben und Sterben ihrer alten Freundin.
„Heute verliert man die Stelle, morgen das Leben“, heißt es im Film. Ganz so lapidar geht es trotz des ungewöhnlich als Bauunternehmer besetzten Jürgen Vogel nur selten zu. Kleinbürgerkarikaturen und Videospanner bevölkern die Szenerie. Zwischendurch kommt auch leidlich Spannung auf. Von der Vorlage waren alle begeistert. Elke Heidenreich lobte den Roman in ihrer Sendung „Lesen!“ und empfahl ihn ihrer Kölner Nachbarin Mariele Millowitsch. Die erkannte das filmische Potenzial und – obwohl Maarten ’t Hart den Verfilmungen seiner Romane bislang ablehnend gegenüberstand – gab er relativ rasch sein Okay. „Wir haben uns für die Krimivariante und gegen eine psychologisch ausgefeilte Charakterstudie entschieden“, beschreibt Millowitsch das Konzept. „Man lernt die Figuren zwar nicht wirklich kennen, aber trotzdem interessieren sie einen.“