Keine Frage: Angesichts dieses (auch noch fehlerhaften) Titels dürfte sich der Einschaltimpuls männlicher Zuschauer gegen Null bewegen. Völlig zu Recht: Selbst wenn die TV-Premiere im Jahre 2006 an einem Dienstag stattfandet, so ist „Folge Deinem Herzen“ dennoch ein waschechter Freitagsfilm alter Prägung, in Auftrag gegeben von ARD-Tochterfirma Degeto, und deshalb spielt auch die damals permanent präsente Christine Neubauer die Hauptfigur. Da sich die Filme mit ihr sehr ähnlich waren, ist auf diese Weise eine Reihe der ganz besonderen Art entstanden. Motive, Schauplätze und Storys sind zwar immer unterschiedlich, doch durch die Mitwirkung von Neubauer haben die Filme etwas Serielles bekommen; selbst wenn der Handlungsort dieser Geschichte weder in Bayern noch in Österreich liegt, sondern in Afrika.
Natürlich ist es die Liebe, der Titel verrät es, die die Medizinerin Katrin nach Namibia verschlägt. Die Chirurgin hat sich vor Jahren gegen ihre Berufung entschieden und arbeitet nun für die Pharma-Industrie. Als ihr zufällig die einstige Jugendliebe Max (Timothy Peach) über den Weg läuft und die alte Leidenschaft wieder entflammt, heiraten die beiden Hals über Kopf. Katrin lässt kurzerhand alles stehen und liegen und folgt dem Gatten nach Afrika. Aber ach: Wie weiland in Tania Blixens Premium-Rührstück „Jenseits von Afrika“ hat ihr unterdes ein garstiges Schicksal den Geliebten entrissen. Und nicht nur das: Max war Witwer und hinterlässt zwei nun völlig verwaiste Kinder. Die geben Katrin die Schuld am Tod ihres Vaters. Trotzdem könnte sie sich nützlich machen, denn der Klinik, die Max zusammen mit seinem Freund Sam (Francis Fulton Smith) betrieben hat, fehlt nun ein Arzt. Weil Katrin aber einst bei einer Operation ein Trauma erlitt, wird ihr stets flau, sobald sie Blut sieht, und das sind nun mal denkbar schlechte Voraussetzungen für jeden Mediziner.
Selbstredend kommt am Ende alles ins Lot, schließlich könnte jeder Neubauer-Film genau so gut „Eine Frau steht ihren Mann“ heißen. Und weil sich angesichts des Trauerfalls bis zum Schluss jede Form von Annäherung zwischen Katrin und Sam verbietet, konnte man bei der Premiere getrost darauf wetten, dass die Degeto eine Fortsetzung in petto hatte. Es wurden sogar zwei: „Für immer Afrika“ (2007) und „Afrika im Herzen“ (2008).