Sägebrecht zum zweiten Mal als resolute Haushaltshilfe. Marga Engel hat sich offenbar bestens bei den Ohrmanns eingelebt. Die Bayerin, die vom Wessi, der sich in Sachsen mit nicht immer ganz sauberen Bauvorhaben eine goldene Nase verdient, einst übers Ohr gehauen wurde, kocht zu aller Zufriedenheit für die Sippschaft ihres Lieblingsfeinds. Doch der Frieden hält nicht lange. Als sie von der Untreue des Hausherrn hört, setzt sie ihm die Pistole auf die Brust: entweder Versöhnung mit der Gattin oder es hat ein Ende mit Frikassé und Gänsebraten.
Die Geschichte hat etwas von einem modernen Märchen, die Dramaturgie ist reinstes Kasperletheater und die Tonlage ist geprägt von einer herzwärmenden Naivität. Getragen wird das ARD-Komödienstück “Marga Engel kocht vor Wut” von Marianne Sägebrecht. Wenn sie im Bild ist, kommt einfach keiner gegen sie an – nicht weil sie eine so gute Schauspielerin ist, sondern weil bei ihr wie bei keiner anderen Mimin hierzulande Image, Person und Rolle zu einer integren Einheit verschmelzen. So sind ihre Gutmenschen immer ein Stückchen authentischer und damit erträglicher als die der anderen TV-Lieblinge. Da ist die Story fast nur Vorwand für einen munteren Schlagabtausch zwischen Kasperle/Großmutter, vereint in Sägebrechts Köchin, und dem Krokodil, das nach allem schnappt und am Ende doch große, dicke Tränen kullern lässt. Der Film von Michael Günther ist das, was man am treffendsten mit launiger Lärm um nichts bezeichnen könnte.