Tatort – Tod einer Heuschrecke

Dominic Raacke, Boris Aljinovic, Katrin Saß, Anna Brüggemann und der tiefe Fall

Foto: RBB / Hardy Spitz
Foto Rainer Tittelbach

Hedge-Fonds-Manager wird vom Balkon eines Berliner Szene-Lokals gestoßen. Ein tiefer Fall. Durchaus eine Spur Symbolgehalt hat Autor Hartmann Schmige in diese Mordvariante geschmuggelt. Ansonsten aber ist es kriminalistische Knochenarbeit für die Herren Ritter und Stark. Denn sie müssen die Gästeliste jenes Clubs abarbeiten. Dramaturgisch geschickter Whodunit, gut gespielt, angenehm nüchtern ermittelt. RBB-„Tatort“ im Aufwärtstrend.

Ein amerikanischer Hedge-Fonds-Manager wird vom Balkon eines Berliner Szene-Lokals gestoßen. Ein tiefer Fall. Durchaus eine Spur Symbolgehalt hat Autor Hartmann Schmige in diese Mordvariante geschmuggelt. Ansonsten aber ist es kriminalistische Knochenarbeit für die Herren Ritter und Stark. Denn sie müssen die Gästeliste jenes Clubs abarbeiten, in dem für gewöhnlich reiche Männer und schöne Frauen ihre Geschäfte besiegeln. In der Mordnacht aber verliefen sich auch Normalsterbliche in das Luxus-Etablissement: eine Jungjournalistin, die die Methoden des Toten ausspionieren sollte, sich aber in ihn verliebte, ihr eifersüchtiger Freund und ein braver Betriebsratsvorsitzender, der auch mal etwas abhaben wollte vom großen Kuchen. In den Fokus der Kommissare geraten außerdem eine attraktive Übersetzerin mit vielseitigen Begabungen, ein Investmentberater und ein chinesischer Big Daddy.

Das ist reichlich Stoff für 90 Minuten. Doch „Tod einer Heuschrecke“ reißt seine zahlreichen Geschichten geschickt an und versucht sie ein bisschen in der Dramaturgie der Neuzeit ineinander zu mischen. Der Film von Ralph Bohn ist mit seinen zahllosen Vernehmungen ein klassischer Whodunit, doch er hat nichts gemein von den ermüdenden „Wo-waren-Sie-gestern-Abend?“-Krimis. Mit fast schon dokumentarischer Nüchternheit begleitet die Kamera die Ermittler, denen gottlob nur wenig Zeit für unangebrachtes Gewitzel bleibt. Entsprechend konzentriert ist auch das Spiel. Es geht aufwärts mit dem Berliner „Tatort“.

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Reihe

rbb

Mit Dominic Raacke, Boris Aljinovic, Katrin Saß, Anna Brüggemann, Natalia Avelon, Adrian Topol, Sven Lehmann

Kamera: Thomas Etzold

Schnitt: Claudia Fröhlich

Musik: Michael O’Ryan, Claus Quidde

Produktionsfirma: Askania Media

Drehbuch: Hartmann Schmige

Regie: Ralph Bohn

EA: 16.03.2008 20:15 Uhr | ARD

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