Eine offensichtlich Jahrtausende alte Mumie und der Tod eines Vollzugsbeamten halten Thiel und Kollegin Krusenstern auf Trapp. „Alberich“ hat sich in einen doppelt so großen Ex-Knasti verliebt, dem sie sogleich zu einem Job in der Gerichtsmedizin verhilft. Der ist nur dummerweise der Hauptverdächtige im Fall der „frischen Leiche“. Boerne indes kümmert sich bald nur noch um den publicityträchtigen Fund aus grauer Vorzeit. Er bestreitet die Echtheit. Eine Mumie aus dem alten Persien? „Absoluter Unfug!“, befindet er. Und überhaupt: was machen dann die Ein- und Ausschusslöcher im Schädel des vermeintlichen Oldtime-Toten?!
„Fluch der Mumie“ reiht sich ein in jene „Tatorte“ aus Münster, die mehr Komödie als Krimi sind. Da interessiert einen weniger, wer denn nun aus dem überschaubaren Personal der böse Bube ist, als die Fragen: Was bahnt sich da an zwischen Silke Haller, ihrer Dogge und dem entlassenen Häftling? Oder wann gibt es im Wohnhaus Boerne wieder fließend Wasser? Einige Running Gags wie Thiels vermeintliche Gel-Frisur, die in Wahrheit aus Ermangelung der morgendlichen Dusche fettige Haare sind, oder der Expertenstreit zwischen dem Leiter des Archäologischen Instituts und Gerichtsmediziner Boerne und am Ende eine Verfolgungsjagd mit einem vermeintlich führerlosen PKW („Alberich“ am Steuer) halten die spannungsarme Handlung in Gang und die Zuschauer bei Laune. Die Autoren greifen in die Zitatkiste des Gruselgenres (Dachboden, Mumie, leicht verrückter Professor), ohne dass es je gruslig wird. Fazit: entspannte Sonntagabendunterhaltung mit einer angenehm unkomplizierten Handlung, mit pfiffigen Dialog-Gags & dem lieb gewonnenen Rumgeflapse zwischen den Protagonisten.
Foto: WDR / Willi Weber