Tatort – Schmale Schultern

Behrendt, Bär, Besson, Barthel, Petri: Depressionen blühen auf Familiengräbern

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Foto Rainer Tittelbach

Eine Frau ist vom Balkon gestoßen worden. Ihr Verlobter ist fassungslos. Eine Hand voll Verdächtiger gibt sich die Klinke in die Hand – und doch wirkt dieser „Tatort“ nicht wie ein Allerwelts-Whodunit, bei dem die möglichen Täter wie auf einer Kette aufgereiht werden. Die Verbundenheit aller Verdächtigen macht aus dem gut gespielten Krimi um Beziehungs-Probleme, Seitensprünge und Rosenkriege ein Drama der zerplatzten Lebensträume.

Eine Frau ist vom Balkon gestoßen worden. Ihr Verlobter Jens Otten ist fassungslos. Alles hätte so schön werden können. Ein Baby war unterwegs, die Hochzeit geplant, das Leben hätte wieder eine Perspektive für ihn gehabt nach den jahrelangen Streitereien um den Unterhalt mit seiner Ex-Frau und dem angespannten Verhältnis zu seinen Kindern. Ein Graffiti in der Wohnung der Ermordeten lenkt den Verdacht auf Sprayer Patrick, der sich als der Freund von Ottens widerspenstiger Tochter Laura herausstellt. Auch die 15-Jährige war nicht gut zu sprechen auf die neue Freundin des Vaters. Wut im Bauch hatte aber auch die Mutter, denn die erneute Heirat ihres Ex-Mannes und sein Kind mit einer anderen Frau hätte für sie weniger Unterhalt bedeutet. Doch dann kommt die Frage auf, ob Otten überhaupt der Vater des Kindes gewesen wäre. Der Vater von Lauras Freund hatte ein Verhältnis mit der Toten.

Eine Hand voll Verdächtiger – und doch wirkt der „Tatort – Schmale Schultern“ nicht wie einer jener Allerwelts-Whodunits, bei denen die möglichen Täter wie auf einer Perlenkette aufgereiht werden. Die Verbundenheit aller Verdächtigen macht aus dem Krimi um Beziehungsprobleme, Seitensprünge und ewige Rosenkriege ein Drama der zerplatzten Lebensträume. Depressionen blühen auf den Familiengräbern. Entsprechend sorgt sich auch Kommissar Schenk um das Liebeswohl seiner Tochter Melanie. Gute Schauspieler wie Pierre Besson, Nina Petri und Jungtalent Michelle Barthel („Keine Angst“) eine präzise Inszenierung mit telegenen Locations wie dem architektonischen Dreigestirn im Kölner Rheinauhafen und eine ebenso moderne wie milieugerechte Kamera veredeln den solide konstruierten Krimi-Plot. Da nerven selbst die beiden sonst so moralinübersäuerten Kommissare nicht übermäßig.

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Reihe

WDR

Mit Klaus J. Behrendt, Dietmar Bär, Pierre Besson, Nina Petri, Michelle Barthel, Thomas Sarbacher, Tessa Mittelstaedt, Karoline Schuch

Kamera: Diethard Prengel

Schnitt: Guido Krajewski

Musik: Günther Illi

Produktionsfirma: Colonia Media

Drehbuch: Jürgen Werner

Regie: Christoph Schnee

Quote: 9,2 Mio. Zuschauer (26,7% MA)

EA: 12.08.2010 20:15 Uhr | ARD

Spenden über:

IBAN: DE59 3804 0007 0129 9403 00
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Kontoinhaber: Rainer Tittelbach