Tim Bergmann und Gedeon Burkhard: beides durchaus gestandene Mannsbilder, die frau vermutlich nicht von der Bettkante schubsen würde. Aber wenn man nur einen haben kann…? Eigentlich lässt sich die Geschichte von Sharon von Wietersheim (Buch und Regie) auf diese Frage reduzieren, auch wenn sie sich für ihre Heldin Irina (Valerie Niehaus) in dieser Form nicht stellt: Schließlich ist sie mit Reinhard (Burkhard) verheiratet. Und selbst wenn das Leben mit ihm nicht immer einfach ist, weil ihm seine Karriere über alles geht und er ihren Kinderwunsch seit Jahren geflissentlich überhört: Auf die Idee, ihn zu verlassen, käme sie nie. Eines Tages allerdings geht er, wenn auch nur auf Zeit: ein Job in New York. Und Irina muss feststellen, dass sie bloß auf Pump gelebt haben. Die luxuriöse Wohnung, das dicke Auto: alles schöner Schein. Als sie einer Freundin im Haushalt aus der Patsche hilft, kommt ihr die rettende Idee: Sie gründet eine Agentur. Ihr Haushalts-Management für die gestresste berufstätige Frau erweist sich als Knüller, genauso wie Taxifahrer Frank (Bergmann), ein Schwarm aus früheren Zeiten, dessen Vater in der Nachbarschaft wohnt. Das Leben könnte so schön sein, wenn nicht plötzlich der reuige Reinhard wieder vor der Tür stünde…
„Nettes Sozialmärchen aus dem Hartz-IV-Ländle… Voll angekitscht, aber eine nette Ablenkung“ (TV-Spielfilm)
Etwas mehr als die übliche ARD-Freitagskomödie ist „Ein bisschen Haushalt“ schon. Viel Romantik, ein bisschen Drama, und in der Hauptrolle eine Schauspielerin, die den gestressten berufstätigen Zuschauerinnen den Glauben an das Leben und die Liebe zurückgibt: Valerie Niehaus spielt Irina als personifizierten Sonnenschein, den nichts aus der Bahn werfen kann. Weil Irina aber gleichzeitig ein hochmoralischer Mensch ist, wird sie ihrem Reinhard nicht einfach so den Laufpass geben. Die Frage, wie sie ihn trotzdem los wird, um endlich mit Frank glücklich zu werden, sorgt sogar für ein bisschen Spannung in dieser netten Romantic Comedy, die auf Dauer vor allem mit ihrer Besetzung punktet. (Text-Stand: 12.9.2003)