Liebe im Gewächshaus: Ein junges Paar in Schutzkleidung flirtet, verschwindet zwischen Tomatenpflanzen, küsst sich – da fasst der Mann sich an die Nase. Er blutet, wundert sich und bricht zusammen. Dina Foxx (vorher Jessica Richter, jetzt gespielt von Katharina Schlothauer) kehrt zurück und ist einer mysteriösen Epidemie auf der Spur, die anscheinend ihren Ursprung in der Entwicklung von genmanipulierten Tomaten genommen hat.
Dina Foxx jobbt in einer hippen Berliner Burgerbude. Sie freut sich, nach langer Zeit ihren Bruder Aaron wieder zu sehen, der zu ihrer Geburtstagsparty angereist ist. Es wird gefeiert und getrunken, am nächsten Morgen ist Aarons Mitbewohner Ecki tot und Dinas Bruder liegt im Koma. Beide Männer erlitten dieselben Symptome: Nasenbluten, gefolgt von einem Kollaps. Ecki war zuvor in das Gewächshaus des internationalen Lebensmittelkonzern „Panderoche“ eingedrungen, um die genetisch optimierte Tomate Jana zu zerstören. Jana kann angeblich Krebs heilen, ihre tödlichen Nebenwirkungen soll der Konzern jedoch verheimlichen.
Weitere Menschen erkranken und Dina wird stutzig: Was steckt hinter dieser sich rasch verbreitenden, tödlichen Krankheit und wie kann Dina Foxx ihren Bruder retten? Gibt es ein Gegenmittel? Gemeinsam mit ihren Freunden, Jason (wunderbar verpeilt: Tomas Sinclair Spencer) und Maike (Natascha Hockwin), begibt Dina Foxx sich auf die Suche nach der Wahrheit und gerät dabei selbst in Gefahr. Zwischen „Panderoche“ und Falk Peters, dem Meinungsführer einer Ökoaktivistengruppe, entbrennt ein erbitterter Kampf, der von den Medien aufgegriffen und ausgeweitet wird. Peters will anscheinend die Markteinführung der Gentomate um jeden Preis verhindern. Was hat Aaron mit alldem zu tun und woher kannte er den undurchsichtigen Xavier (Christoph Bach)?
„Dina Foxx – Tödliche Kontakte“ überzeugt mit einer aktuellen und spannend inszenierten Geschichte, die genügend Fragen aufwirft, um sich für das interaktive Online-Angebot zu interessieren und ihnen selbst auf die Spur kommen zu wollen. Während sich 2011 die Geschichte von „Wer rettet Dina Foxx“ ohne das Online-Angebot nicht in Gänze erschloss, bietet die ZDF Redaktion dieses Mal sowohl ein Angebot für Nur-TV-Zuschauer als auch für online-affine Menschen mit freier Zeit zum Onlinesurfen und Spielen an. Regisseur und Koautor, Max Zeitler, inszeniert mit der Figur Dina Foxx eine faszinierende Frauenfigur: grazil und raubeinig zugleich folgt sie ihrer Intuition. Katharina Schlothauer verleiht ihrer Figur eine spannende Mischung aus Unnahbarkeit und Verbindlichkeit, die Lust auf mehr macht.
Im deutschen Fernsehen hat ein transmediales Format wie „Dina Foxx“ noch eher Eventcharakter. Schade, dass das ZDF diesem Format nur innerhalb seiner Spartenkanäle einen Hauptsendeplatz einräumt. Eine derartig komplexe Herangehensweise an die Stoff-Entwicklung ist sicher ein Weg, auf dem sich fiktionales Fernsehen für eine immer mehr auf stets abrufbare und beeinflussbare Inhalte hin ausgerichtete Klientel weiterentwickeln kann.