Im Verlauf seiner wechselvollen Karriere hat Pfarrer Braun schon manches Kreuz getragen. Alle naslang wird der Hobby-Detektiv vom strengen Vorgesetzten, Bischof Hemmelrath (Michael Rehberg), in ein anderes gottverlassenes Kaff versetzt, weil er das „Kriminalisieren“ einfach nicht lassen kann. Diesmal aber hat es den Gottesmann besonders hart getroffen: Er muss ins Frankenland, die Höchststrafe für einen Niederbayern. Dortselbst aber, in Kursdorf, stolpert er prompt über den nächsten Mordfall: Ausgerechnet zu Füßen eines echten Wunders liegt ein Leichnam, versehen mit jenen Stigmata, die den Gekreuzigten charakterisieren, also Wunden in Händen, Füßen und in der Seite. Bevor sich der Pfarrer daran macht, den Mörder zu überführen, entlarvt er erst mal das vermeintliche Wunder: Ein schemenhaftes Christusbild in einer Felswand weint blutige Tränen; eine zwar effektvolle, aber dennoch schamlose Irreführung gutgläubiger Glaubender, die sehr zur Freude des örtlichen Tourismus-Managers, eines Laienpredigers und eines Devotionalienverkäufers in Scharen nach Kursdorf pilgern.
„Sympathische Darsteller, doch die Story ist Stuss.“ (TV-Spielfilm)
Die Abenteuer von Pfarrer Braun haben eine standhafte Fan-Gemeinde, und in der Tat sind die Krimis zwar harmlos, aber gelegentlich durchaus unterhaltsam; auch wenn Ottfried Fischer in der Titelrolle noch stoischer wirkt (Regie: Wolfgang F. Henschel) als in den außerdem weitaus bissigeren Tölz-Krimis von Sat 1. Zum Nachteil gereicht den Filmen in erster Linie das weitere Personal. Der völlig talentfreie Kommissar (Peter Heinrich Brix) ist nicht mal eine Karikatur, und dass er diesmal seine esoterisch bewegte Mutter (Ingrid van Bergen) im Schlepptau hat, macht die Sache nicht erträglicher. Gleiches gilt für Hansi Jochmann als Brauns Haushälterin Rosshauptner, in den neuen Episoden nicht nur rotschöpfiger als sonst, sondern noch nervensägender. Einziger Lichtblick: die Seitenhieb gegen Kirche und Klerus.