ARD und ZDF haben in den letzten Jahren systematisch ein klassisches Genre in Verruf gebracht: das Melodram. Diese Gattung der großen Gefühle hatte es schon immer schwerer beim kritischen Zuschauer als Krimi oder Komödie. Die billige Pilcherisierung, mit der die Öffentlich-Rechtlichen ihre faden Liebessüppchen auf schnellen millionenfachen Verbrauch trimmen, tritt nun ein Genre vollends in die Tonne, das mit Douglas Sirk alias Detlef Sierck, mit Fassbinder und Käutner eine große deutsche Tradition besitzt. Das ist traurig, trauriger als das Ende von „Fünf Tage Vollmond“, dieser Hallig-Romanze von Matthias Steurer und Maria Bachmann, die sich endlich einmal glaubwürdig auf den Herzenskonflikt und auch die zeitgeistigen Bedingungen für Liebe einlässt. Da arbeitet ein Regisseur sinnlich und sinnträchtig mit der Landschaft, mit Stimmungen und da überragt Aglaia Szyszkowitz, aber auch Klaus J. Behrendt macht eine gute Figur. Nur schade, dass kaum noch ein echter Melo-Fan einen solchen Film am Freitag in der ARD erwartet…
Und darum geht es: Durch ein geheimnisvolles Päckchen mit einem Brief und einer Glasscherbe wird die Pensionswirtin auf einer Nordsee-Hallig an fünf Tage des Glücks im Sommer 1969 erinnert, die sie in der Abgeschiedenheit der Insel mit einem Wasserbauingenieur verbrachte.
„In Rückblenden einfühlsam erzähltes (Fernseh-)Melodram, in dem das weltbewegende Ereignis der Mondlandung mit den emotionalen Höhenflügen zweier Menschen verbunden wird.“ (Filmdienst)