Eine Chance für die Liebe

Jutta Speidel, Michael Mendl, Rudolf Kowalski & der Krebs im Unterhaltungsgewand

Foto: Degeto
Foto Rainer Tittelbach

Jutta Speidel spielt eine überlastete Mutter, bei der die Ärzte einen Tumor in der Bauchspeicheldrüse feststellen. „Leben – was sonst?“ ist ihre Reaktion. Um eine gesunde Haltung zu sich, ihrer Familie und ihrer Krankheit zu finden, muss ihr aber erst ihre alte Jugendliebe wieder begegnen. Der Film instrumentalisiert zwar die Krankheit im Zeichen der Unterhaltungsdramaturgie, vermag es aber durchaus für das Thema zu sensibilisieren.

Jutta Speidel spielt in „Eine Chance für die Liebe“ eine überlastete Mutter, bei der die Ärzte einen Tumor in der Bauchspeicheldrüse feststellen. „Leben – was sonst?“, das Motto der ARD-Themenwoche, ist auch ihre Reaktion. Um eine gesunde Haltung zu sich, ihrer Familie und ihrer Krankheit zu finden, muss ihr aber erst ihre alte Jugendliebe wieder begegnen. Der Film von Dirk Regel instrumentalisiert zwar die Krankheit im Zeichen der gängigen Unterhaltungsdramaturgie, vermag es aber mit durchweg glaubwürdigen Schauspielern für das Thema zu sensibilisieren.

Ein Szenario, wie es in vielen Familien vorkommt. Die volljährigen Kinder wohnen noch zuhause, der Vater scheint ganz mit seinem Beruf verheiratet zu sein und die Mutter spielt für alle die Feuerwehr. Doch eines Tages bricht bei den Lienhardts das eingespielte Gefüge auseinander. Der Körper von Mutter Marianne funktioniert nicht mehr, sie hat Krebs. Es spricht nicht für ihre Liebsten, dass sich ihnen die kranke Mutter nicht anvertraut. Aber auch sie hat vieles falsch gemacht in ihrem Leben. Sie, die talentierte Konzertpianistin, hat zunächst auf eine Karriere, später gar auf eine eigene Identität verzichtet. Im Angesicht der schweren Krankheit wird ihr bewusst, dass es ihr zum Glück nicht ausreicht, eine gute Seele für andere Menschen zu sein. Ihre große Liebe öffnet ihr die Augen und konfrontiert sie mit dem ungelebten Leben und den Träumen, die sie zu früh begraben hat.

„Eine Chance für die Liebe“ lebt bis ins letzte Bild, bis in die kleinste Geste von Jutta Speidel. Sie, nicht das Drehbuch, transportiert das Thema Krebs zum Zuschauer. Hin und her gerissen zwischen Krankheit und einer amourösen Reise in die Vergangenheit, meistert sie eine Situation, die es so wohl nur in einem Film geben kann. Durch ihr glaubwürdiges Spiel haucht sie einer klassischen Kitsch-Situation eine ganze Menge Leben ein. Den Männern, Rudolf Kowalski und Michael Mendl als weltmännischer Romantiker, bleibt da logischerweise nicht viel mehr, als die zweite Geige zu spielen. Sich zurück nehmen und dennoch im richtigen Moment präsent zu sein, das gilt in diesem Film nach einem Drehbuch von Erfolgsautor Michael Baier („Das Erbe der Guldenburgs“) auch für die anderen Nebenrollen: so überzeugen sowohl Theresa Scholze und Tim Sander als die Lienhardt-Sprösslinge als auch Marie Gruber und Florian David Fitz als Freunde der Familie. (Text-Stand: 6.4.2006)

tittelbach.tv ist mir was wert

Mit Ihrem Beitrag sorgen Sie dafür, dass tittelbach.tv kostenfrei bleibt!

Kaufen bei

und tittelbach.tv unterstützen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Fernsehfilm

ARD Degeto

Mit Jutta Speidel, Michael Mendl, Rudolf Kowalski, Florian David Fitz, Marie Gruber, Theresa Scholze

Kamera: Stephan Wagner

Schnitt: Claudia Fröhlich

Musik: Gert Wilden Jr.

Produktionsfirma: ndF

Drehbuch: Michael Baier

Regie: Dirk Regel

EA: 06.04.2006 20:15 Uhr | ARD

Spenden über:

IBAN: DE59 3804 0007 0129 9403 00
BIC: COBADEFFXXX

Kontoinhaber: Rainer Tittelbach